Ein biophiles architektonisches Wunderwerk
Das als Amerikas erstes „kohlenstoffpositives“ Hotel angekündigte Populus in Denver ist ein biophiles architektonisches Wunderwerk, das der Atmosphäre mehr Kohlenstoff entzieht als es ausstößt. Das weiße, keilförmige Gebäude ist mit runden Fenstern versehen, die die Rinde der Zitterpappel (Populus tremuloides) nachahmen.
Die Espe (Populus Tremuloides), ein unverkennbares Symbol für Colorado, stand Pate für die biophile Architektur des Hotels und die markante Fensterform, die sich an den charakteristischen Mustern der Baumstämme orientiert.
Die Inneneinrichtung ist von der Natur inspiriert – von den verschiedenen Ebenen eines Baumes, von den Wurzeln bis zur Baumkrone – um Räume zu schaffen, die eine subtile Schönheit und ein Gefühl von Ruhe und Überraschung ausstrahlen. Konzentration liegt auf Kontraste: zurückhaltend, aber mutig, mit klaren Linien, aber auch mit Unvollkommenheit und Patina. Die Innendesigner schichteten neutrale Farben, natürliche Materialien und Texturen übereinander, um Tiefe, Interesse und eine ruhige Atmosphäre zu schaffen, während sich die Gäste durch das Gebäude bewegen.
Die Lobby wurde einem Waldboden nachempfunden, mit einer Rezeption, die aus einem einzigen Pappelholzstamm geschnitten wurde. Die 265 Zimmer und Suiten sind mit gepressten Wildblumen und samenförmigen Vasen ausgestattet. Im Dachrestaurant Stellar Jay, dreizehn Stockwerke über der Stadt, ist eine Wand mit getrockneten Blättern, Kräutern und Sonnenblumenblüten bedeckt. Und das Beste ist, dass das Hotel sich verpflichtet hat, jedes Quartal Zehntausende von Bäumen in ganz Colorado zu pflanzen.
Der Grundgedanke von Populus ist eine tiefe Ehrfurcht vor der Natur. Das begann schon bei der biophilen Architektur und der Verwendung von lokal beschafften, recycelten oder nachhaltig zertifizierten Baumaterialien während des Bauprozesses. Sie erstreckt sich auf das gesamte Gästeerlebnis, mit der Initiative „One Night One Tree“, der Verpflichtung, Lebensmittel von regenerativen, biologischen Landwirten zu beziehen, und einer hauseigenen Biokläranlage, die 100 % der Lebensmittelabfälle kompostiert.
Die Betreiber des Hotels glauben, dass sie die Verantwortung haben, die Auswirkungen der Bebauung auszugleichen. Für jede Nacht, die man im Hotel verbringt, wird ein Baum gepflanzt. Sie haben sich mit der National Forest Foundation zusammengetan, um den Klimawandel abzumildern, indem sie regional spezifische Baumpflanzungen und die Regeneration des Ökosystems in den Wäldern Colorados fördern. Ihr Ziel ist es, 55.000 Bäume bis Ende 2025 zu pflanzen.
Was für ein tolles Hotel!
