Elko, Nevada – Kleine Stadt mit großer Tradition

Das im Nordosten von Nevada gelegene Elko wurde von einem US-Magazin zu einer der „besten Kleinstädte in Amerika“ gewählt. Kein Wunder, ein Großteil von Elko’s Charme liegt in der Natur. Im Herzen des amerikanischen Westens gelegen, bietet Elko immer noch das Wild West Feeling. Die umliegenden Ruby Mountains laden zu aufregenden Naturabenteuern ein und Lamoille Canyon ist ein Leckerbissen sowohl für Touristen wie auch Einheimische. Das vielfältige Veranstaltungsprogramm im ganzen Jahr zieht internationale Besucher an.

Der auf etwa 1.500 Meter Höhe gelegene Ort Elko befindet sich 180 Kilometer von der Grenze zum Nachbarstaat Utah und etwa 400 Kilometer nördlich vom Great Basin Nationalpark. Nevada ist bekannt durch sein trockenes Wüstenklima. Die Winter sind mild, die Sommer relativ heiß, doch kühle Nächte sorgen für guten Schlaf. Gegründet wurde Elko 1869 dank der hier verlaufenden transkontinentalen Eisenbahnverbindung.

Mit der Ankunft der Bahnarbeiter siedelten sich die ersten dauerhaften Einwohner an. Sie kamen hauptsächlich aus China, Italien und Schottland. Anfang des 20. Jahrhunderts begann ein Einwanderungsstrom der Basken, die als Hirten auf den weiten Weideflächen arbeiteten und sich hier niederließen. Nur wenige kamen direkt aus dem Baskenland. Die meisten verfolgten das Ziel, nach erfolgloser Goldsuche in Kalifornien, eine neue Heimat zu finden. Heute leben hier ungefähr 17.000 Menschen, die einen multikulturellen Einfluss verbreiten.

Wer hier nicht anhält, hat einige der schönsten Facetten Nevadas verpasst. Doch mit dem anhalten alleine ist es nicht getan. Wir haben eine ganze Menge an Aktivitäten gefunden; ein paar davon stellen wir Ihnen hier für einem 5-tägigen Aufenthalt vor, um die Ursprünge der Stadt und ihre Umgebung genauer zu erkunden.

Tag 1 – Ankommen und wohlfühlen

Die Unterkünfte in Elko bieten Individualität und sowohl Komfort als auch Gemütlichkeit. Bed & Breadkfasts und Hotels gibt es in unterschiedlichen Preiskategorien und Varianten. Unter den 2.500 Hotelzimmern, die es in der Stadt gibt, ist sicherlich etwas passendes dabei. Einige der neueren Hotels in Elko sind das Ledgestone Hotel, Hilton Garden Inn Elko, die Townplace Suites Elko sowie das Red Lion Hotel & Casino, das 222 Zimmer bietet. Das Gold Dust West Casino wird diesen Sommer eröffnet.

Eines haben alle Hotels gemeinsam: Der Blick ist immer auf die Berge gerichtet und man erfreut sich einer Kulisse der Ruby Mountains, von der die abwechslungsreiche Landschaft geprägt ist. Die 130 Kilometer lange Bergkette wird auch gerne als die Alpen von Nevada bezeichnet. Sie ist zwar nicht, wie der Name vermuten lässt, Fundort für Rubine, aber trotzdem ein Juwel für die gesamte Region. Die höchste Erhebung ist der fast 3.500 Meter hohe Ruby Dome, etwa 35 Kilometer südöstlich der Stadt gelegen. Unter Wintersportlern gelten die „Rubies“, wie sie von den Einheimischen genannt werden, als Top-Geheimnis für Heli-Skiing. Einzigartige Landschaft, freundliches Servicepersonal, atemberaubende Abfahrten und natürlicher Pulver in seiner reinsten Form versprechen ein einmaliges Skierlebnis.

Tag 2  – Abenteuer California Trail Interpretive Center

Photo: Joseph Rose

Nach einem leckeren Frühstück, das meistens aus regionalen und biologischen Produkten besteht, egal ob man es im Hotel oder einem der vielen Coffee Shops einnimmt, gibt es die Möglichkeit das California Trail Interpretive Center zu besuchen. Das 20 Millionen Dollar Projekt wurde im Juni 2012 eröffnet und beherbergt zahlreiche Ausstellungen zur amerikanischen Siedlergeschichte. Interaktive Präsentationen in Audio und Video geben ausführliche Informationen zu den damaligen wichtigsten historischen Ereignissen. Die Außenanlagen verschaffen einen authentischen Überblick darüber, wie das Leben damals aussah. Planwagen, gesattelte Pferde und Pioniersfrauen in langen Röcken spiegeln das Bild für Western-Romantiker perfekt wider. Der California Trail war während des 19. Jahrhunderts eine der Hauptrouten für Goldsucher und Siedler aus den Staaten östlich des Missouri Flusses, durch den Mittleren Westen in den heutigen Westen der USA. Der ursprüngliche Trail hatte eine Gesamtlänge von rund 8000 Kilometern. Hundertausende Pioniere begaben sich auf eine lange und gefährliche Reise, auf der Suche nach Gold und fruchtbarem Land. Das Museum und Veranstaltungszentrum wartet aber nicht nur mit Historischem auf, sondern ist auch Ausgangspunkt und Anlaufstelle für Natur- und Kulturveranstaltungen. Der Eintritt ins Museum ist kostenlos.

Wissen macht hungrig, deshalb bietet sich im Anschluss an eine Reise in die Vergangenheit ein Besuch in der Stadt an. Kulinarische Köstlichkeiten werden aus fast allen Ländern angeboten. Besonders beliebt ist die baskische Küche, die regionale Traditionen gekonnt mit amerikanischen Innovationen vereint.

Toki Ona – Bar & Restaurant wartet mit einem großen Angebot auf. XXL-Schweinekotletts vom Grill, selbstverständlich aus einheimischer Zucht, mariniert in Olivenöl, Petersilie und Knoblauch, gelten als eine besondere Delikatesse. Frisch gestärkt sollte man die reichhaltige Shoppingpalette unter die Lupe nehmen.

Der Bookstore auf der Idaho Street ist ein alt eingesessenes Familienunternehmen. Ron & Tammy haben den Laden von der Mutter übernommen und verkaufen alles, was ein Bücherwurm braucht. Neues und Gebrauchtes lässt sich in charmanter Atomsphäre durchstöbern.

Das Glück der Erde liegt auf dem Sattel der Pferde. Das ist auch die Devise bei J.M.Capriola. Seit über 85 Jahren werden Reitsättel gefertigt, die nicht nur zum Pferd sondern auch zum Reiter passen und nach individuellen Wünschen gestaltet werden. Jedes Exemplar, das die Werkstatt verlässt, ist ein Einzelstück, das in feinster Handarbeit und mit voller Leidenschaft kreiert wurde. Die Kunden stammen aus aller Welt, Sylvester Stallone alias Rocky Balboa ist einer davon. Gleichermaßen spannend ist Anacabe’s Store, ebenfalls ein Familienbetrieb, der seit 1936 alles anbietet, was man im Wilden Westen für Alltag und Freizeit so braucht.

Tag 3 – Natur pur

Wer das Gefühl von unendlicher Freiheit und Natur besonders eindrucksvoll erleben möchte, sollte das standesgemäß zu Pferde tun. Verschiedene Ranches rund um Elko bieten geführte Ausritte in die Wildnis durch Wald und Feld an. Für jeden wird ein individuelles Reitprogramm geschnürt. Aber auch zu Fuß lassen sich spektakuläre Unternehmungen variantenreich erleben.

Nördlich von Elko befindet sich die Wild Horse State Recreation Area. Camping, Angeln und Bootfahren sind das ganze Jahr möglich und deshalb ist das Gebiet um den künstlich aufgestauten See besonders beliebt. Nur 20 Kilometer von Elko entfernt gibt es ein vergleichbares Freizeitangebot. Die South Fork Recreation Area mit dem 483 Kilometer langen Humboldt River ist ein absolutes Anglerparadies. Der Fluss ist benannt nach dem deutschen Naturforscher Alexander von Humboldt, der zahlreiche Forschungsreisen in die USA gemacht hat und als wissenschaftlicher Wiederentdecker Amerikas oder als der zweite Kolumbus bezeichnet wurde.

Ein Muß bei den Ausflugszielen ist der malerische Lamoille Canyon. Raue Landschaft, Flüsse und kleine Seen sowie beindruckende Täler stellen traumhafte Ausblicke auf Flora und Fauna bereit. Der Canyon wird gerne mit dem Yosemite Nationalpark verglichen, weil er durch Gletscher geformt wurde und es viele Naturerkundungspfade und Wanderwege zu entdecken gibt. Man kann ihn aber auch auf einer reizvollen Panoramastraße durchfahren, die als National Scenic Byway beschildert ist. Machen Sie beides, es lohnt sich! Das idyllische Dorf Lamoille zieht Publikum nicht nur aufgrund beachtlicher Galerien und Geschäfte an sondern auch wegen der rustikalen Pine Lodge, die unter passionierten Fleischliebhabern als absoluter Gourmet-Treff gilt. In entsprechendem Ambiente zwischen Geweihen und Trophäen wetzen Köche das Messer und zaubern von Wild bis Rind ausgefallene Rezepte vom Grill und aus der Pfanne.

Tag 4 – Land der Cowboys und Indianer

Heute begeben wir uns wieder auf die Spuren vergangener Tage. Der Umkreis von Elko trägt auch den Namen Cowboy Country oder „amerikanischer geht’s nicht“. Der Wilde Westen ist Lebensgefühl. Im Western Folklife Center auf der Railroad Street wurde ein altes Hotel zu einem Ausstellungs- und Veranstaltungsort umgebaut. Anhand von Workshops, Kunstsammlungen und Vorführungen werden alte Traditionen wieder zum Leben erweckt. Einer der Höhepunkte ist das jährlich im Januar stattfindende National Cowboy Poetry Gathering. Eine Woche lang treffen sich hier Cowboypoeten, die ihre Gedichte lesen, Country Musiker, die ihre neue Musik vorstellen und Künstler, die das alte Handwerk in die Moderne bringen. Die Veranstalter brauchen keine Werbung zu machen, Mundpropaganda füllt die Straßen und Menschenmassen tummeln sich. Zur großen Veranstaltung werden Cowboystiefel und Gürtelschnallen poliert, Cowboyhüte und Bootcut-Jeans aus dem Schrank geholt und man erinnert sich an eine zügellose Vergangenheit. Es wird gesungen und getanzt, vor allem aber gegessen und getrunken. Das traditionelle Getränk ist der baskische Cocktail „Picon Punch“, der an der Bar im Hotel Star, das seit mehreren Generationen unter baskischer Führung ist, nach Originalrezept serviert wird. Die Zutaten sind Brandy, Orangenbitter und Zitrone. Prost!

Die reiche Kultur und Geschichte der Indianer lässt sich in Nevada in all ihren Varianten erleben und bestaunen. Das Northeastern Nevada Museum in der Idaho Street beherbergt Exponate der amerikanischen Ureinwohner, die einst in der Region um Elko gelebt haben. Die Ausstellungen belegen eindrucksvoll den Erfindungsreichtum der Western Shoshone Indianer. Sie unterscheiden sich von den meisten anderen Stämmen dadurch, dass sie keine Pferde besaßen. Sie wurden als Walker Shoshone (zu Fuß gehende Shoshone) bezeichnet und ernährten sich eher von Kleintieren, Gräsern, Wurzeln und Samen. Sie lebten in mit Tierfellen bedeckten Strauchhütten. Ein weiterer Schwerpunkt neben den Indianern sind Bergbau und Viehzucht. Vor dem Museum steht ein alter Planwagen und eine Hütte des Pony Express, der 1860 gegründet wurde und ein als Reiterstafette organisierter Postbeförderungsdienst war.

Tag 5 – Auf der Suche nach dem gelben Metall

Vor der Abreise lohnt es sich dem Lockruf des Goldes zu folgen. Auf der Liste der zehn größten Goldminen der Welt ist Nevada gleich dreimal vertreten. Ein Besuch der Cortez Goldmine oder der Goldstrike Goldmine in Elko wie auch der Carlin Goldmine eignet sich für Interessierte des Minenbaus, aber auch für Naturfreunde und Hobbyfotografen. Von April bis Oktober organisiert die Newmont Mining Corporation geführte Touren. Das Touristenbüro gibt gerne Auskunft.

Elko hat einen gut gefüllten Jahres-Veranstaltungskalender. Hier noch einige Anregungen: Im Juni treffen sich tausende von Bikern zum Elko Motorcycle Jamboree, im Juli findet das National Basque Festival statt, das den bedeutenden Einfluss der Basken und deren Kultur würdigt, im September zählt das Ruby Mountain Balloon Festival zu einer absoluten Hauptattraktion. Das Angebot ist groß und Elko freut sich auf Sie!

So kommen Sie nach Elko, Nevada:

Von Deutschland aus fliegen Sie am besten nach Salt Lake City und fahren dann weiter mit einem Leihfahrzeug, das Sie sich schon zuhause reservieren sollten. Von Salt Lake City bis Elko sind es ca. 226 Meilen bzw. ca. 360 km. Alternativ gibt es einen Anschlußflug nach Elko mit Delta Airlines.

Elko Convention & Visitors Authority
700 Moren Way, Elko, NV 89801 * Tel. 775-738-4091
www.elkova.com oder www.exploreelko.com

California Trail Interpretive Center
1 Trail Center Way, Elko, NV 89801 * Tel. 775-738-1849 * www.californiatrailcenter.org
Geöffnet täglich Mittwoch bis Sonntag von 9.00 Uhr bis 16.00 Uhr. Eintritt ist kostenlos

Photos: Elko CVB; California Trail Interpretive Center, Nevada Tourism Office.


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