Tony Duncan

Hula Hoop und Flötenmusik

Tony Duncan ist Apache väterlicherseits und Arikara/Hidatsa mütterlicherseits. Der 38-jährige Künstler aus Arizona hat bereits eine beträchtliche Karriere hinter sich, und so wie es aussieht, auch noch vor sich. Er ist nicht nur fünffacher Hoop Dance Weltmeister, sondern auch ein erfolgreicher Musiker. Mit seiner wunderschönen Flötenmusik steht er unter Vertrag bei dem größten Native American Platten Label „Canyon Records“.

Die gesamte Familie Duncan ist sehr künstlerisch begabt. Das Talent hat Tony von seinem Vater geerbt; mit fünf Jahren hielt er seinen ersten Hula Hoop-Reifen in der Hand. Der Hoop-Reifen wie auch der Kreis gilt bei den meisten Indianerstämmen als Symbol für den nie endenden Kreislauf des Lebens. Der Kreis hat keinen Anfang und kein Ende, sondern ist wie Sonne, Mond, Wasser und Erde immer in Bewegung. Schon als kleiner Junge wollte Tony alles auf einmal können und wenn es nicht geklappt hat, jammerte er oft und gerne. Sein Vater sagte dann meistens: Be Apache! Was soviel heißt wie: Suche nicht nach Ausreden, sondern konzentriere Dich und halte den Fokus! Und wenn das geschieht, in Verbindung mit täglichem Üben, ist alles möglich. Die Auszeichnungen und Anerkennungen sprechen für sich. Das Training hat sich gelohnt.

Tony tanzt mit bis zu 30 Reifen. Der Reifentanz hat verschiedene Interpretationen. Früher war er Teil eines Heilungsrituals, das innere Balance und Harmonie wiederherstellt. Doch in der modernen indianischen Gesellschaft hat sich das Ritual weiterentwickelt. Jeder Künstler erzählt seine eigene Geschichte. Tony Duncans Darstellung von „Celebration of Life“, bei der er das Leben in spiritueller Form befeiert, ist ein akrobatisches Meisterwerk. In einer farbenprächtigen, traditionellen Stammestracht betritt er die Arena. Die Ornamente bestehen aus verschiedenen Materialien wie Perlen, Federn oder Pferdehaar und sie stehen für die wichtigsten Ereignisse aus seinem Leben. Gekonnt jongliert er einen Hoop nach dem anderen im Rhythmus der Musik. Die verschiedenen Formationen entstehen durch schnelle Bewegungssequenzen in den Händen oder Reifen, die über den Körper gestülpt werden. Alles ist abhängig von Timing, Geschwindigkeit und Genauigkeit. Drei Minuten lang inszeniert er mit harmonisierender und grenzenloser Energie den Kreislauf des Lebens von Geburt über Jugend, Alter, Tod bis hin zur Wiedergeburt. Begleitet wird er von seiner Band „Estun Bah“, was in der Sprache der Apachen „Für die Frau“ bedeutet. Tanzen tut er nicht nur solo. Er tritt auch mit seinen Geschwistern auf. Doch seine größte Freude ist es die Tradition weiterzuvererben und drei seiner vier Kinder, Nitanis, Naiche und Manaya beim Reifentanz zuzusehen.

Mittlerweile kennt man Tony Duncan auch über die Landesgrenzen hinaus. Mit seiner Band trat er im Kennedy Center of Performing Art in Washington auf, war Gast bei den Billboard Music Awards, der Tonight Show und wurde bereits einmal zum Native American Artist oft the Year gewählt. Weltweit auf Tour war er mit Nelly Furtado in 2012. In Ihrem Video „Big Hoops“ spielt er die tragende Rolle als Hoop-Dancer. Tony verzauberte das Publikum mit seinem Hula Hoop-Tanz sowie seinem Flötenspiel vor über 100.000 Menschen in Paris, London, Tokio, Manila, der Schweiz und der Insel Malta.

Seine Liebe zur Musik entstand im Kreise der Familie. Er ist mit Fötenspiel aufgewachsen. Sein Vater ist nicht nur Flötenspieler, sondern auch Flötenbauer. Mit etwa 10 Jahren bekam Tony seine erste Unterrichtsstunde. Gelernt hat er auf einer Apache King Flöte. Atem, Fingertechnik und Rhythmus sind eine wichtige Grundlage, doch heute ist er der Meinung, man kann indianische Flöte nicht lernen, man muss es einfach tun. Die Flöte ist für ihn ein magisches Instrument und eine effektvolle Art tiefe Gefühle auszudrücken, die man nicht in Worte fassen kann.

Sein erfolgreichstes Album mit Estun Bah ist „From Where the Sun Rises“. Tony Duncan spielt Flöte, Darrin Yazzie Gitarre und Jeremy die Trommel. Das Trio präsentiert eine unikate Mischung aus indianischer Tradition und zeitgenössischen Klängen. Das Album „Earth Warrior“ beinhaltet mehrere Solostücke, verbunden mit traditionellen Trommelklängen und Gesang. Hauptthemen sind Krieger-und Tapferkeitsideale, indianische Rituale und Hingabe zu seiner Familie. Einen Song darauf widmet er seiner Frau Violet.

Seine Formel zum Erfolg ist drogen -und alkoholfrei zu leben. Sucht ist seiner Meinung nach, besonders in der Musikszene, das größte Hindernis für indianische und auch nicht indianische Völker. Deshalb hält er es für wichtig, Ziele zu setzen und sie zu verfolgen. Dream Big – und Dein Traum wird wahr!

Man muß Tony einmal live erleben. Er ist oft Gast bei kleineren Kunstfestivals in Scottsdale und Phoenix, Arizona. Seine Musik CDs sind im Online-Shop auf seiner Webseite erhältlich. Dort gibt es auch noch mehr Videos: www.tonyduncanproductions.com


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