Der US-Pass gehört nicht mehr zu den 10 mächtigsten Pässen der Welt
Die Vereinigten Staaten sind zum ersten Mal seit der Einführung des Henley Passport Index vor 20 Jahren aus der weltweiten Top-10-Liste gefallen. Somit gehört er nicht mehr zu den zehn mächtigsten Pässen der Welt. Im Bericht für 2025, der die Pässe der Welt nach der Anzahl der Reiseziele einstuft, zu denen ihre Inhaber ohne vorherige Beantragung eines Visums einreisen können, fiel die USA auf den 12. Platz zurück.
Die Talfahrt des US-Passes ist nicht auf eine größere politische Veränderung zurückzuführen, sondern vielmehr auf eine langsame Aushöhlung gegenseitiger Reiseabkommen. Während manch andere Länder aggressiv neue Partnerschaften zur Befreiung von der Visumpflicht angestrebt haben, waren die Vereinigten Staaten vergleichsweise zurückhaltend bei der Ausweitung der Einreise für ausländische Staatsangehörige und haben nur einer kleinen Gruppe von Ländern visumfreien Zugang gewährt. Diese mangelnde Gegenseitigkeit hat andere Länder dazu veranlasst, im Gegenzug die Einreisebestimmungen für US-Amerikaner zu verschärfen. Die USA gewährt nur 46 Nationalitäten die visafreie Einreise, womit sie in der so-genannten „Offenheits“-Rangliste ganz unten stehen.
„Der abnehmende Stellenwert des US-Passes in den letzten zehn Jahren ist mehr als nur eine Umbesetzung in der Rangliste – er signalisiert einen grundlegenden Wandel in der globalen Mobilität und der Soft-Power-Dynamik“, erklärte Christian H. Kaelin, Vorsitzender von Henley & Partners. Annie Pforzheimer, Senior Associate am Center for Strategic and International Studies in Washington, D.C., merkte in der Erklärung an, dass der Rückzug der Vereinigten Staaten zumindest teilweise politische Ursachen habe. „Schon vor der zweiten Amtszeit von Trump hatte sich die US-Politik nach innen gewandt“, erklärte sie. „Diese isolationistische Denkweise spiegelt sich nun im Verlust der Passmacht Amerikas wider.“
Der Bericht stellte außerdem fest, dass ein Teil des Rückgangs des US-Passes auf einen Politikwechsel während der letzten Amtszeit von Präsident Trump zurückzuführen ist, in der sich seine Regierung auf strengere Grenzkontrollen konzentrierte. In den letzten Monaten haben die USA die Ausstellung von Visa für Reisende aus 12 Ländern ausgesetzt, höhere Visagebühren eingeführt (einschließlich einer bevorstehenden „Visa-Integritätsgebühr” in Höhe von $250) und strengere Kontrollen für Reisende eingeführt, die in das Land einreisen möchten. Da die Stärke eines Reisepasses stark von Gegenseitigkeit abhängt – im Grunde genommen ein System nach dem Motto „Ihr lasst unsere Bürger einreisen, wir lassen eure einreisen“ –, hat dieser Ansatz nun dazu geführt, dass einige Länder als Reaktion darauf die visumfreie Einreise für US-Amerikaner eingeschränkt haben.
Übrigens, der deutsche Pass liegt, zusammen mit dem Schweizer Pass, an 4. Stelle.





