Pink Beauty

Utah ist bekannt für faszinierende Naturschauplätze mit außerordentlichen Landschaften und einer Vielzahl geologischer Phänomene. Der Staat bietet das Beste der Rocky Mountains sowie beeindruckende Wüsten- und Canyon Landschaften. Traumhafte Sehenswürdigkeiten, wie die „Wave” oder “White Pockets”, sind weltweit bekannt. Die von Wind, Wasser und Zeit geformte Gegend ist der ideale Schauplatz für Ihr nächstes Abenteuer, einem weiteren Höhepunkt auf der Urlaubsliste. Pink Beauty – Lassen Sie sich von der Einzigartigkeit des Coral Pink Sand Dunes State Park inspirieren.

Der 1963 gegründete Park erstreckt sich im Süden des Bundesstaates Utahs, am Highway 23 in der Nähe der Stadt Kanab. Aufgrund der Höhe von 1800 Metern gibt es relativ viele Regenfälle, was dafür sorgt, dass eine abwechslungsreiche Flora und Fauna existiert. Kiefern, Wildblumen und Dünengräser, die bis zu 180 cm hoch werden, sind die verbreiteten Pflanzenarten. Salamander und Kröten leben in kleinen Teichen, die durch Schneeschmelze entstehen. Rotwild, Nagetiere, Kojoten und Füchse finden den perfekten Lebensraum. Eine Besonderheit in der Tierwelt ist der Coral Pink-Tigerkäfer, den man nur hier findet. Deshalb stehen über 100 Hektar unter besonderer Beobachtung, um den Lebensraum dieses seltenen Insekts zu erhalten.

Die Coral Pink Sanddünen entstanden über Jahrtausende hinweg aufgrund eines Phänomens, das unter dem Namen „Venturi-Effekt“ bekannt ist. Ihr Alter wird auf zehn- bis fünfzehntausend Jahre geschätzt. Die Lage zwischen den Moccasin und Moquith Bergen sorgt für eine Erhöhung der Windgeschwindigkeit, die so gewaltig ist, dass sie erodierten Navajo Sandstein mit sich reißt. Dieser geht auf die Reise und bei Verringerung der Geschwindigkeit lagert er sich im offenen Tal ab. Die Farbgebung stammt von Eisenoxyd, welches für die glanzvollen pink- und rotfarbenen Gesteine im gesamten Colorado-Plateau verantwortlich ist.

Coral Pink Sand Dunes

Beim Besucherzentrum des State Parks ist der Zugang zu den größten Dünen. Über einen breiten Holzsteg erreicht man eine Aussichtsplattform. Informationsschilder geben Auskunft über die Entstehung, Pflanzen- und Tierwelt. Ein Naturlehrpfad bietet sich für eine kleine Wanderung an. Ansonsten ist Wandern nur eingeschränkt möglich und etwas beschwerlich. Gutes Schuhwerk ist Voraussetzung und selbst dann geht es ganz schön schnell in die Beine. Wir wandern auf einen Dünenkamm zu, und das mit einer Ladung Sand in den Schuhen. Mit zunehmender Höhe wird es immer anstrengender, dafür aber auch schöner und wir staunen über eine geniale Aussicht. Es duftet nach wildem Salbei und holzig-balsamischen Zedern. Der Aufstieg lohnt sich! Die paar Pfund extra an Dünensand in den Schuhen kann man locker wieder ausleeren. Allerdings, beim nächsten Dünenausflug würde ich auf alle Fälle Sandüberzieher nutzen, was ich bei professionellen Dünenwanderern vor Ort gesehen habe. Wie ein Gemälde erstreckt sich die weite Landschaft vor uns und wir sind alle zutiefst beeindruckt und vergessen, wie wir uns auf den Gipfel gequält haben. Erst der Muskelkater am nächsten Tag erinnert wieder an den ungewohnten Körpereinsatz.

Einfacher geht’s natürlich mit einem Quad. Fast 500 Hektar sind für Quad Touren freigegeben. Direkt neben dem Besucherzentrum werden die Quads von Off Road Outfitters vermietet; die sogenannten ATV’s (All Terrain Vehicle) stehen zur Abfahrt bereit. Es werden auch Touren mit Guide angeboten, aber man findet sich im Alleingang bestens zurecht. Hartgesottene Quadler, Motocrosser und Surfer treffen sich meistens am Samstag und Sonntag. Ruhiger ist es unter der Woche. Am schönsten ist das Abenteuer nach einem Regen oder starkem Wind, dann kann man nämlich den jungfräulichen feinen Sand ganz ohne Spuren und ungestört in herrlicher Ruhe genießen.

Coral Pink Sand Dunes

Quad fahren ist nicht gerade die umweltfreundlichste Fortbewegungsmethode, aber ich wollte es unbedingt einmal ausprobieren. Und wo geht das besser als hier? Ein großer Fuhrpark ermöglicht zahlreiche Varianten. Als trainierte Schaltgetriebefahrerin wähle ich zunächst die Schaltvariante. Man muss allerdings auf so viel achten, dass ich nach der Eingewöhnungsrunde demütig auf Automatik umwechsle. Diese Variante hat auch etwas weniger PS zur Verfügung, was den Geschwindigkeitsrausch etwas zügelt. Meine Einweisung mit allen Tipps und Tricks ist erfolgreich verlaufen, das Wetter ist perfekt. Sonnenbrille auf und ab auf die Piste!

Zu Beginn bin ich noch sehr vorsichtig. Hatte mir das Fahren leichter vorgestellt. Meine Augen sind ständig auf den Boden gerichtet, weil ich Angst habe einen Tigerkäfer oder einen Salamander zu erwischen. Trotzdem macht es total viel Spaß, auch wenn die Augen tränen und Sandkörner zwischen den Zähnen knirschen. Nach einigen Anfangsschwierigkeiten freunde ich mit dem Quad an und es macht totale Laune mit Vollgas querfeldein auf eine Düne zuzufahren und dann ganz schnell in die Kurve zu driften. Hinzu kommt eine atemberaubende Kulisse, man hat beinahe das Gefühl auf einem anderen Planeten zu sein. Mit meinem motorisierten Gefährten fahre ich durch die weite Wüste in einen idyllischen Sonnenuntergang. Der Sand färbt sich fast rot und jegliche Anspannung löst sich in absolutes Nichts auf. Trotz Anfangsschwierigkeiten ist diese Tour auf immer und ewig als wahres Highlight verbucht.

Für ganz Fitte, zu denen ich leider nicht gehöre, ist mein Vorschlag Sandsurfing. Die Bewegungsabläufe der Extremsportart liegen zwischen Snowboarding und Wasserski. Statt Wellen – einfach elegant die Sanddünen hinunter surfen. Sieht einfach aus, hat’s aber ganz schön in sich. Die märchenhafte Szenerie gestaltet den Aufstieg mit dem Board etwas leichter. Runter gleitet man, wie im Wasser, mit einer Höllengeschwindigkeit im Sitzen, Liegen oder Stehen. Gute Balance ist gefragt. Und so wie es aus Zuschauerperspektive aussieht, scheint es ein unvergleichlicher Nervenkitzel zu sein.

Schon lange vor dem offiziellen Eingang des Parks sieht man die faszinierenden Sanddünen, die ein Feuerwerk der Farben bieten, die jedes Fotografenherz höher schlagen lassen. Bei Sonnenaufgang ist es am ruhigsten und diese Zeit eignet sich bestens für Schnappschüsse. Die Tierwelt kooperiert und mit viel Glück bekommt man ein Rudel Rehe oder einen Fuchs vor die Linse. Ich verfolge einen Coral Pink Tiger-Käfer, der zur Familie der Sandläufer gehört, doch wann immer ich ihm zu Nahe komme, fliegt er davon. Das Licht der „Golden Hour“ bei Sonnenuntergang ist durchsetzt von langwelligen, warmen Strahlen. Die Schatten sind weich und Kontraste verschwimmen. Wer das perfekte Motiv einfangen möchte, braucht ein lichtstarkes Objektiv und zu Beginn der goldenen Stunde unbedingt ein Stativ, später geht es dann auch ohne.

Die Farbenpracht wird mit länger werdenden Schatten immer intensiver und changiert von rosa bis dunkelrot. Die fast unwirkliche Landschaft verändert ihren Anblick minütlich. Blauer Himmel, smaragdgrüne Wälder, rote Dünen und goldene Gräser, die vom Wind leicht hin und her bewegt werden, sorgen für ein einmaliges Farbenspiel. Die Dünen bieten reizvolle Motive, die ständig wechseln. Die einzige Herausforderung ist Geduld, was im Urlaub nicht zu schwer sein sollte.

Mehr als 50.000 Gäste im Jahr besichtigen die faszinierenden Sanddünen. Sie sind inspirierend, imposant und unvergleichbar. Der Coral Pink Sandunes State Park ist ein Wunderland, nicht nur für Abenteurer. Der Coral Pink Sand Dunes Park ist ganzjährig geöffnet. Die Eintrittsgebühr beträgt $10.

Coral Pink Sand Dunes State Park
12500 Sand Dune Road, Kanab Utah 84741
Tel. 435-648-2800 * http://stateparks.utah.gov/parks/coral-pink

Coral Pink Sand Dunes


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